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„Frühling“ lautet das Thema dieser Pfarrblatt-Ausgabe, und ich darf wieder einen Artikel dazu beitragen. Zunächst hätte ich gerne eine bewegende Geschichte über den 19. Dezember, einen Adventtag in Klöch, geschrieben. Ich wollte nämlich davon berichten, wie wir, Gerti, Elfi und ich, unsere nicht mehr mobilen Klöcher besuchten. Ich konnte nicht ahnen, auf welche zu Herzen gehende Schicksale wir bei unseren Besuchen treffen würden. Sei es eine bevorstehende Operation, der Tod des geliebten Ehepartners, monatelange Bettlägerigkeit, die Angst ein Bein zu verlieren oder der tragische Verlust eines Kindes. Viele von uns würden Weihnachten eher mit leuchtenden Kinderaugen in Verbindung bringen, als mit Gesichtern, die voller Tränen sind und so manche Kummerfalte aufweisen. Aber nachdem wir ein kleines Weihnachtslied sangen, Elfi ein besinnliches Mundartgedicht vortrug, ich eine kleine Weihnachtsgeschichte las und Gerti die „Heilige Kommunion“ spendete, da kehrte dieser Glanz auch in die Augen der Besuchten ein. Es berührte mich sehr zu sehen, wie selbstverständlich eine Tochter ihren Vater liebevoll umsorgt oder eine selbst erkrankte Frau - über viele Jahre hinweg - selbstlos ihre Angehörigen pflegt und dabei zusätzlich innig ihre entzückende Enkelin betreut und Besuche bewirtet. Liebe Hildegard, nicht nur dein Gulasch ist ein Traum! Oder wenn süße Kleinkinder zu ihrer über 90 - jährigen Oma, einer begnadeten Vorleserin, auf allen Vieren krabbeln, einfach, weil Urli-Oma dazugehört. So gesehen passt ja der Titel: „Auf zu neuen Ufern“! Wie wäre es, wenn wir unsere Sichtweise etwas ändern? Bitte nicht falsch verstehen. Ich meine keine Besucherschlangen bei unseren Pflegebedürftigen und deren pflegenden Angehörigen, sondern ihnen ab und zu, sei es durch einen Anruf, einen kurzen Besuch oder durch einen kleinen Hilfsdienst das Gefühl geben: „Du gehörst nach wie vor zu uns, in unsere einmalige Klöcher Gemeinschaft! Wir haben dich (euch) nicht vergessen!“ Frei nach dem Bibelzitat: „Wenn sich zwei in meinem Namen zusammensetzen, bin ich in ihrer Mitte!“ Davon profitieren wir ja alle. Durch diese Erlebnisse wurde ich in meinem Beschluss gestärkt, meine Ausbildung im Hospizbereich fortzusetzen. Ich bin Gerti dankbar, wenn ich sie weiterhin bei ihren Besuchsdiensten begleiten darf, denn diese bereichern mein Leben ungemein!